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Jan 232013
 

Der Workshop „Das soll ich sein?!“ macht es möglich.

Ein Rückblick von Houda Ben Said, Schülerin der 10. Klasse

In zwei Gruppen arbeiteten Zehnt- und Siebtklässler arbeiteten am Workshop-Thema © Grimme-Akademie / doxs! Foto: Sven Neidig

In den Herbstferien fing das Abenteuer Workshop an.

Sieben deutsche Schülerinnen und Schüler, davon fünf mit Migrationshintergrund, haben sich in ihrer Freizeit drei Tage lang mit den Themen Migration und Migrationshintergrund in den Medien beschäftigt. In welcher Form sprechen Medien überhaupt von und über Migration und Integration? Wie können diese Themen in Wort und Bild gefasst werden? Eine Patentlösung gibt es dafür natürlich nicht.
Wir haben uns im Workshop „Das soll ich sein?!“ unzählige Formate und Umsetzungsmöglichkeiten angesehen, doch am Anfang stand die Kommunikation in der Gruppe. Denn ohne zwischenmenschlichen Kontakt und ohne Diskussion ist es schwierig, dieses Thema optimal zu vermitteln.
Verständnis muss aber jedem vermittelt werden, egal ob mit oder ohne Migrationshintergrund.

Während des Workshops haben wir uns nicht nur auf “klassische” Dokumentationen gestürzt, sondern sind auch auf Sendungen wie “Party, Bruder!” von VIVA eingegangen. Wir haben festgestellt, dass sich “klassische” Dokumentationen – vor allem in Programmen der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten – meist nur mit einer Hauptperson und deren Geschichte befassen, während kommerzielle Formate nicht selten Klischees bedienen. Doch auch hier gibt es natürlich Ausnahmen und positive Beispiele.

© Grimme-Akademie / doxs! Foto: Sven Neidig

Für mich persönlich habe ich viel mitgenommen aus dem Workshop, etwa dass das Fernsehen das Bild einer Person verzerren kann. Menschen, denen wir im „echten“ Leben in ganz normalen Situationen wie Einkaufen oder in der Bank begegnen, machen im Fernsehen nicht selten einen völlig anderen, häufig schlechten Eindruck: durch unpassende Kameraeinstellungen, unnötige Einblendungen (z. B. Bauchbinden, mit denen ein Protagonist näher beschrieben wird) oder bestimmte sprachliche Aussagen, die in einen falschen Zusammenhang gestellt werden.
Das Fazit, das ich ziehen konnte, ist, dass ein Mensch im Fernsehen nie wirklich „echt“ ist. Das liegt an den Inszenierungen, die vorgenommen, oder auch an bestimmten Rollen, die den Protagonisten zugeschrieben werden. Wie diese Rolle aussieht, ist stets mit dem verbunden, was die Produzenten sich vorstellen. Oft kommt es weniger auf die „Wahrheit“ an, sondern auf die Wirkung. Textpassagen werden geändert, um „Authentizität“ herzustellen.

Wir sollten also lernen, dass eine Person im Fernsehen oft anders als im wirklichen Leben ist, denn der Unterschied ist häuftig wie schwarz und weiß. Natürlich ist nicht jede Darstellung einer Person im Fernsehen falsch. Doch häufig verstellen sich Menschen, erscheinen z. B. selbstbewusster als im wahren Leben. Manchmal tun sie das auch, um dem Fernsehformat gerecht zu werden. Dadurch entstehen aber leider Trugbilder.

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